Bis zum Jahr 2030 sollen in Österreich 100 Prozent des Strombedarfs durch erneuerbare Energien abgedeckt werden. Die Rahmenbedingungen hierfür sind im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) festgelegt. Um das Ziel zu erreichen, müssen erneuerbare Erzeugungskapazitäten im Ausmaß von 27 TWh errichtet werden. Das EAG fördert in diesem Zusammenhang zwar den notwendigen Ausbau der Erzeugungsinfrastruktur, der hierfür erforderliche Netzausbau ist hingegen kein Kernbestandteil des EAG. Netzbetreiber stehen demzufolge vor großen Herausforderungen.

Mit dem ConnectClient-Service von GRINTEC können Akteure der Energiewirtschaft freie Kapazitäten für eine Erneuerbare-Einspeisung in wenigen Schritten prüfen. Grafik: GRINTEC mbH
Um die Netzbetreiber dabei zu unterstützen, hat das österreichische GIS-Unternehmen GRINTEC ein Programm zur Prüfung der Einspeisekapazitäten für Strom gestartet: Anfragende sollen dabei künftig schnell und unkompliziert Auskunft über die Möglichkeiten einer Netzeinspeisung in das örtliche Versorgungsnetz erhalten. Dafür ermittelt das Programm aus den GIS- und Netzdaten des Versorgers automatisch, ob prinzipiell freie Kapazitäten für eine Einspeisung vorhanden sind und ob diese Einspeisung auch ohne Netzausbau möglich ist. Das Ergebnis dieser Prüfung liefert der ConnectClient von GRINTEC.
Nur wenige Eingaben erforderlich
Die Leitfrage für das Unternehmen aus Graz lautet: Kann eine geplante Photovoltaik (PV)-Anlage am gewünschten Standort überhaupt an das bestehende Netz angeschlossen werden? Um Informationen über die hierfür notwendige freie Netzkapazität zu erhalten, sind nach GRINTEC-Angaben nur wenige Eingaben erforderlich. Nach der Registrierung muss der Anfragende nur den gewünschten Standort der Energiequelle benennen – entweder durch das Setzen eines Punktes oder das Navigieren zu einer bestimmten Adresse bzw. Grundstücksnummer. Unmittelbar nach Eingabe der Daten erhält der Anfragende dann das Ergebnis der Suche – und mehr: Welche Umspannwerke oder Trafostationen befinden sich in der Nähe? Wie hoch ist die freie Netzkapazität? Wie hoch ist der Anteil der bereits reservierten Netzkapazität? Die Antworten auf diese Fragen kann der Anfragende auf Wunsch umgehend als PDF-Datei exportieren und herunterladen sowie für einen detaillierten Anschlussvertrag nutzen.
Darüber hinaus bietet das Modul LineRegister von GRINTEC die Möglichkeit, sich noch vor Baubeginn über die Lage von unterirdischen Leitungen zu informieren. Das LineRegister-Modul bildet dabei auch die Basis des ConnectClients-Service: so orientiert sich beispielsweise der Ablauf einer Anfrage mit ConnectClient am Ablauf einer Anfrage mit LineRegister. Der ConnectClient kann sowohl gemeinsam mit LineRegister als auch als eigenes und unabhängiges System eingesetzt werden.
Außerdem kann der neue Client künftig für andere Sparten erweitert oder an neue Anforderungen angepasst werden: Bei der Eingabe der geplanten Einspeiseleistung kann beispielsweise auch der voraussichtliche Einspeisepunkt und die Netzebene ermittelt und dem Anfragenden bekannt gegeben werden. (jr)