Die Gründe für einen Leistungsabfall von Photovoltaik-Anlagen sind vielfältig. Einer kann beispielsweise Vogelkot sein, der sich zu lange ins Modul eingebrannt hat. Dadurch entstehen sogenannte Hotspots – Stellen, an denen das Modul heiß wird und dadurch an Leistung verliert. Eine solche Störung kann man beispielsweise mit einer Wärmebildkamera entdecken. Genau das haben Wissenschaftler der Hochschule Coburg genutzt. Sie montierten eine Wärmebildkamera an eine Drohne, um damit über ein Solarfeld zu fliegen und Temperaturunterschiede sichtbar zu machen. Ihnen geht es allerdings nach eigener Aussage nicht nur darum, mögliche Fehler zu entdecken, sondern vielmehr um ein ganzheitliches Kontrollsystem: „Wir werden eine Messtechnik für PV-Generatoren entwickeln, die Fehler lokalisiert, die Art des Fehlers identifiziert und die zu erwartenden Einbußen prognostiziert“, erklärt Projektleiter Professor Dr. Bernd Hüttl. Das Neue am Vorgehen der Wissenschaftler ist neben dem eigentlichen Projektziel zudem die Messung im laufenden Betrieb und unter realen Bedingungen. Bisher werden Messungen an Solarmodulen vor allem im Labor durchgeführt, die daraus resultierend jedoch weniger aussagekräftig und auch deutlich teurer sind, wie Hüttl herausstellt. Um dennoch die Genauigkeit der Labormessungen zu erreichen, wollen die Wissenschaftler verschiedene Messverfahren miteinander kombinieren. Das gesamte Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 910.000 Euro gefördert. Weitere Partner sind die Hochschule Nordhausen, das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik sowie die Unternehmen IBC Solar, smart blue, TS Solar und Solibro. (vb)