Vor dem Hintergrund von Energiewende, Smart Cities und anderen Trends gewinnt die Analyse der Lebenswirklichkeit der Menschen an Bedeutung. Dafür bietet sich die Betrachtung homogener Quartiere an. Infas360 bietet dazu bundesweit einheitliche Daten.
Smart Cities – also technologisch und ökologisch fortschrittliche, grüne und sozial inklusive Städte – gehört die Zukunft, da sind sich Branchenexperten und Stadtplaner überwiegend einig. Vor diesem Hintergrund finden Themen wie dezentrale Energieversorgung und -beratung, nachhaltige Mobilität oder IoT-basierte, vernetzte Plattformen besondere Beachtung. Soweit der globale Trend – wie aber kann die Zukunft in den Städten umgesetzt werden?
Damit eine zukunftsfähige Planung realisiert werden kann, rücken auch die Methoden des Geomarketings mit all ihren Möglichkeiten stärker in den Fokus von Stadtplanern oder Energieversorgern, denn die Umsetzung dieser Megatrends ist extrem abhängig von vielerlei Parametern wie etwa den baulichen und infrastrukturellen Voraussetzungen, von den Einstellungen und Wünschen der Bewohner und von deren wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit sowie zum Beispiel ihrer Technikoder Energieaffinität.
Was ist ein Quartier?
Als Quartier bezeichnet man einen Stadtbereich, in dem Bebauung und Bevölkerung relativ homogen sind. Aufgrund dieser Tatsache ist es als Planungsbasis besonders geeignet. Die Bestimmung und individuelle Analyse ist aber eine Herausforderung für Stadtplaner. Quartiere haben keine administrativen Grenzen, entsprechende Daten liegen meist nur innerhalb deren Einteilung und somit auf höheren Ebenen vor. Für eine zukunftsorientierte Planung aber sind genaue Informationen über die einzelnen Quartiere erforderlich. Der Quartiersbenchmark des Bonner Geomarketing-Spezialisten Infas360 überwindet diese Barriere.
„Quartiere entstehen durch ihre jeweilige geografische Lage. Sie sind also beispielsweise durch eine große Straße, einen Fluss oder eine Autobahn getrennt, können aber auch durch ihre bebaute Umgebung geprägt sein”, erklärt Michael Herter, Geschäftsführer von Infas360.
Gleichwohl könnten auch „weiche“ Faktoren, wie etwa soziale Strukturen oder Kirchengemeinden, solche Grenzen bilden. „Um ein Quartier bestimmen zu können, werden kleinteilige Geodaten verwendet, denn sie können Aufschluss über mögliche geografische Grenzen, die Bebauung und den inneren Siedlungscharakter – also etwa das Durchschnittsalter der Bewohner oder ihren sozialen Status – geben”, führt Herter aus.
Die Quartiersanalyse
Infas360 kann alle Quartiere Deutschlands anhand objektiver Kriterien auf Knopfdruck lokalisieren und beschreiben. Die Basis liefert die eigene CASA-Datenbank, die 22 Millionen bewertete Einzelhäuser mit über 700 Consumer- und 100 Businessmerkmalen für rund 70.000 Stadt- und Ortsteile Deutschlands beinhaltet. Alle Daten sind auf Hausebene berechnet und können von dort auf jedes beliebige Gebiet aggregiert werden. Neben einer Quartiers-Bestimmung sind sogar Quartiers-Vergleiche nicht nur innerhalb von Stadtgrenzen möglich, sondern auch über die Grenzen von Städten, Gemeinden oder Bundesländern hinweg. Gemäß dem Smart-Research-Modell von Infas360 können diese objektiven Daten mit aus Befragungen gewonnenen subjektiven Kriterien verknüpft werden und geben somit ein vollständiges Bild jedes Quartiers wieder.
Lebenswert und zukunftsfähig
Der Quartiersbenchmark beantwortet eine Vielzahl an Fragen unterschiedlichster Art: Wo wohnen Menschen in der Stadt, die affin für Elektromobilität sind? Wie hoch ist die Bereitschaft, in eine verbesserte Kommunikationsinfrastruktur zu investieren? Und wo leben Bürger, die eher den ÖPNV bevorzugen? Wo steht man auf Carsharing und wo befinden sich die meisten Häuser mit integrierten Solarmodulen? Die Quartiersentwicklung – auch in Richtung der Megatrends – erfordert beträchtliche Investitionen von Ländern, Kommunen, Investoren und Versorgern. Umso wichtiger ist eine optimale Wissensbasis, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können und die Lebensrealität der Bewohner zu berücksichtigen. Diese Wissensbasis schafft die Quartiersanalyse von infas360.
Leben in einem Quartier beispielsweise überwiegend Familien mit Kindern, bietet es sich an, hier vermehrt Kindertagesstätten und Schulen einzurichten. Ist die Mehrzahl der Quartiersbewohner dazu bereit E-Fahrzeuge zu nutzen, muss in dieser Gegend vermehrt auf die Ladeinfrastruktur geachtet werden. Auch bilden solche Daten die Grundlage für die Entwicklung neuer Geschäfts- und Angebotsmodelle – etwa bei der Fragestellung, welche Werbemaßnahmen in einem bestimmten Gebiet getätigt werden müssen, um möglichst viele Menschen damit anzusprechen.
Bundesweiter Benchmark
Infas360 ist Spezialist für die Beschaffung und Auswertung von Geodaten und mikrogeographischen Marktdaten. Besonderheit des Unternehmens ist, dass es immer wieder neue Daten entwickelt und selber berechnet – sehr kleinteilig bis auf Ebene einzelner Wohnhäuser.
Im Rahmen ihres Casa Monitors generiert die Firma immer wieder empirische, aktuelle Daten aus Umfragen und Marktforschung und wertet diese mit Geobasisdaten gemeinsam aus. Das Verfahren der Small-Area-Methoden macht es dabei möglich, dass diese Daten sowohl kleinteilig als auch qualitativ hochwertig (in erster Linie repräsentativ) sind, gleichzeitig aber ohne großen Aufwand und damit schnell und kostengünstig gewonnen werden können.
In die Quartiersanalyse gehen demnach objektive bauspezifische Daten (etwa Haushöhen, Gebäudealter etc.), soziodemographische Daten und Informationen zur Solarausstattung oder zur Anzahl von Garagen und Autobesitzern unter den Einwohnern ein. Dazu kommen subjektive Daten aus gezielten Befragungen über Wünsche, Einstellungen, Erwartungen oder Investitionsbereitschaft zu bestimmten Themen wie zum Beispiel IoT, Kulturangebot, Energieversorgung oder Infrastruktur. Die Daten zum Quartiersbenchmarkt liegen bundesweit vor.
Aber auch für die Öffentlichkeit ergeben sich zahlreiche Vorteile aus der Quartiersdefinition: Wenn man seitens der Planer und Investoren die richtigen Schlüsse zieht, steigert das die Wohnzufriedenheit der Quartiersbewohner und lockt ähnliche Menschen an, die sich in diesem Quartierstypus wohl fühlen. Es wäre sogar möglich, den Quartierbenchmark als Internetservice anzubieten, beispielsweise auf Immobilienportalen, auf denen Wohnungssuchende einen bundesweiten Vergleich durchführen können. So kann man den aktuellen Wohnort heranziehen und bei einem geplanten Umzug in eine andere Stadt Wohnquartiere mit einem ähnlichem oder einem gewünschten Profil finden.