03.07.24 – Die CORAmaps GmbH entwickelt in ihrem Innovationsprojekt SAFRIS ein datenbasiertes Instrument zur Unterstützung von Agrarversicherungen im Risiko- und Schadensmanagement an. Damit sollen Kosten verringert und attraktive Versicherungs-Policen bereitgestellt werden können. Hierfür soll auf Satellitendaten zurückgegriffen werden. Gefördert wird das Einzelprojekt SAFRIS mit einem Gesamtvolumen von rund 243.000 Euro aus dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM).
Die CORAmaps GmbH ist ein im Jahr 2019 gegründetes Unternehmen, dass aus Forschungsarbeiten an der TU Darmstadt hervorging. Es ist auf Entwicklung von computerbasierten Algorithmen zur vollautomatischen Verarbeitung und Interpretation von Fernerkundungsdaten spezialisiert.
Satellitendaten haben das Potenzial, ohne Ortsbegehungen Schäden individueller Felder zu quantifizieren und darüber hinaus Risiken für einen Ertragsausfall kundenspezifisch für individuelle Felder abzuschätzen. CORAmaps entwickelt im Rahmen des ZIM-Einzelprojekts SAFRIS ein Instrument zur Erfassung von Ertragsschäden durch die Versicherer und zur Abschätzung des Risikos für das Auftreten von Witterungsschäden, was zukünftig als Basis für neue Policenmodelle dienen könnte. Hierfür kommen KI-Modelle zum Einsatz, die aktuelle und historische Satellitendaten aus der Copernicus-Mission analysieren. Durch den Einsatz von White-Box-Modellen sollen die Entscheidungen der KI-Modelle hinsichtlich der Risikoabschätzung nachvollziehbar gemacht werden.
Die Idee zum Projekt „SAFRIS“ ist im Rahmen des Innovationsnetzwerks SEEDS – Smarte und effiziente Landwirtschaft durch den Einsatz digitaler Schlüsseltechnologien entstanden, das über das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gefördert wird. Betreut wird SEEDS von der IWS GmbH, die auch das Antragsmanagement der Projekte übernimmt und die Mitglieder intensiv bei der Entwicklung neuer Technologien begleitet.
Hintergrund des Projektes sind die zunehmenden Gefahren für die landwirtschaftliche Produktion. Umweltfaktoren wie Hagel, Stürme, Hochwasser, Frost oder Dürren, aber auch regulatorische Hindernisse wie Ernteverbote z.B. bei Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) können die Ernte massiv beeinträchtigen und gehen mit hohen Verlusten für Landwirte einher. Dies geht einher mit einer steigenden Nachfrage nach einem modernen Risikomanagement, weshalb die Bedeutung von Versicherungen für landwirtschaftliche Nutzflächen und Viehbestände gegen Witterungsschäden und Naturkatastrophen stetig zunimmt.