Im Falle erhöhter radioaktiver Messwerte sind schnelle und zielgerichtete Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung notwendig. Auf Bundesebene zuständig für die Notfallvorsorge ist das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).
Es betreibt das integrierte Mess- und Informationssystem zur Überwachung der Umweltradioaktivität (IMIS). Die in Bonn ansässige terrestris GmbH & Co. KG hat für das BfS eine konfigurierbare Applikation entwickelt für ein Monitoring der erhobenen Daten. An circa 1.800 Messstellen über ganz Deutschland verteilt misst IMIS kontinuierlich die radioaktive Strahlung in der Umwelt. Hinzu kommen Messdaten anderer Einrichtungen, etwa des Deutschen Wetterdienstes, der Bundesanstalt für Gewässerkunde und der Landesämter für Umwelt und Natur. IMIS sammelt darüber hinaus Messdaten aus über 60 Labors sowie von Messstationen im Ausland. All diese Daten stellt das Geoportal für jedermann abrufbar im Internet bereit. „Damit kommen wir unserer gesetzlichen Verpflichtung nach, die erhobenen Daten der Öffentlichkeit transparent und allgemein nutzbar zu machen“, sagt Sven Burbeck vom BfS. Mit der Anwendung lassen sich diese Daten in je nach Bedarf konfigurierbare Karten und Diagramme integrieren.
Mit einem Klick lässt sich die Karte mit zusätzlichen Funktionen modifizieren: zum Beispiel durch Maßstabsveränderungen und Zoomfunktion, Filter- und Editierfunktionen für die Ortssuche oder Zeitreihen für gemessenen Niederschlag und deren Aktualisierung. „Eine Karte sagt mehr als tausend Bilder“, erläutert Till Adams, Geschäftsführer von terrestris, die Aufgabe. „Es ging nicht darum, statistische Bilder zu erzeugen. Vielmehr führen wir Daten in einer interaktiven Karte zusammen. Damit lassen sich die Informationen entsprechend individueller Fragestellungen darstellen.“