Wo finden die meisten Wildtierunfälle statt? Welche Tierarten sind davon am stärksten betroffen? Welche Maßnahmen der Verkehrsplanung tragen zur Verringerung von Wildtierunfällen bei? Wie können der Erhalt, die zukunftsgewandte Weiterentwicklung und der Schutz von Wild, Jagd und Natur erreicht werden? Fragen wie diese gehören zum Aufgabenbereich des Deutschen Jagdverbands e. V. (DJV), dem als Dachverband 15 Landesjagdverbände mit 245.000 Jägern angehören. Und um sie zu beantworten, hat der DJV in Zusammenarbeit mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) ein bundesweites System für eine einheitliche und vor allem ortsgenaue Erfassung von Wildunfällen aufgebaut, das jetzt auf eine neue technologische Basis gestellt wurde.
Der DJV entschied sich dabei für den Einsatz von Cadenza, der Plattform für Data Analytics, Reporting und GIS der Karlsruher Disy Informationssysteme GmbH. Cadenza bietet eine intuitive Bedienoberfläche für die Nutzer, eine hohe Flexibilität beim Aufbau von Analyseszenarien, eine gute Performanz und Administrierbarkeit sowie die Möglichkeit, Fachanwendungen für die Erfassung komplexer Daten zu integrieren. So ließen sich mit Cadenza Web alle Funktionalitäten von der Erfassung von Tierfunden bis hin zu deren Auswertung im Tierfund-Kataster optimal umsetzen.
In der ersten Projektphase wurden die Benutzerverwaltung und eine auf Cadenza Web basierende Fachanwendung für die Erfassung von Tierfunden realisiert. Dabei konnten alle bisher registrierten Nutzer aus dem Vorläufersystem problemlos übernommen werden. Im Zuge des weiteren Projektverlaufs wurde die bisherige Erfassungsanwendung durch eine PHP-basierte Anwendung ersetzt und über den Fachanwendungsrahmen an Cadenza Web angebunden. Als Datenbank wird PostgreSQL genutzt.
Die Funde, die bundesweit über das Webportal oder die mobile Tierfund-Kataster-App erfasst werden, stellen einen wertvollen Datenbestand dar: Sie dokumentieren die Konfliktstellen von Menschen und Wildtieren im Straßennetz und sind damit die zentrale Grund-lage für Entscheidungsprozesse von Behörden und Wissenschaftlern in den Bereichen Straßenbau, Versicherungswesen und Artenschutz. (jr)