Fußgänger und Radfahrer gelten als besonders verwundbare Verkehrsteilnehmer. Umso wichtiger ist es, sie in Konzepte zur Verkehrsvernetzung einzubeziehen. Das Projekt TIMON verfolgt den Ansatz, diese Verkehrsteilnehmer über ihre Smartphones rechtzeitig vor Verkehrshindernissen zu warnen und ihre Positionsdaten an andere Verkehrsteilnehmer zu übermitteln.
TIMON steht für „enhanced real Time services for optimized multimodal Mobility relying on cooperative Networks and open data“. Neben den Daten dieser vulnerable road users (VRU) werden Informationen aus unterschiedlichen Quellen ausgewertet. Dazu gehören z.B. offene Transportdaten wie Verkehrsmeldungen, Daten aus Infrastruktursensoren wie die aktuelle Verkehrsdichte sowie Positions-daten von Fahrzeugen. Diese Daten fließen per Mobilfunk oder über den autospezifischen WLAN-Standard ITS-G5 in einer kooperativen offenen Web-Plattform zusammen. Dort werden sie verarbeitet und analysiert, bevor sie etwa in Form von Warnmeldungen vor einem Hindernis an alle betroffenen Verkehrsteilnehmer sowie deren Endgeräte übertragen werden, und das in Echtzeit. Das Fraunhofer ESK ist im Projekt für die Vernetzung aller Verkehrsteilnehmer untereinander und mit der offenen Web-Plattform zuständig. Dafür nutzen die Forscher ihr adaptives hybrides Car2X-Kommunikationssystem.
Das Projekt TIMON wird im Rahmen des Forschungsprogramms Horizon 2020 von der EU gefördert. Beteiligt sind neben dem Fraunhofer ESK zehn Partner aus sieben anderen europäischen Staaten: die Universität Deusto und die Forschungseinrichtung CTTC (beide Spanien), die Technologieunternehmen Intecs (Italien), The Sensible Code Com-pany (Großbritannien) und Iskra (Slowenien), der Geo-Informationsspezialist GeoX (Un-garn), der Cloud-Experte XLab (Slowenien), Verkehrsinfrastrukturdienstleister Ljubljana LPT (Slowenien), die Non-Profit-Organisation Corte (Belgien) sowie der Testdienstleister TASS International (Niederlande). Die nächsten Tests finden im Frühjahr 2018 statt, das Projekt läuft bis Anfang 2019.