
Der Kartenspezialist hat ein neues Verfahren entwickelt, mit dem Crowdsourcing-Daten zu Straßen KI-basiert verarbeitet werden. Durch die Automatisierung verspricht das Unternehmen aktuelle, vollständige und genaue Daten zu Straßen, die unter anderem für das teilautonome Fahren genutzt werden.
Quelle: TomTom
TomTom, Spezialist für Kartierungs- und Geolokalisierungstechnologie, bietet nun eine sogenannte immersive 3D-Spurgeometrie innerhalb seiner TomTom Orbis Maps an. Die Erweiterung der Fahrspurgeometriedaten basiert auf KI-gestützten Aktualisierungen. Sie liefern nach Angaben des Unternehmens eine Fahrspurgenauigkeit im Zentimeterbereich sowie kontinuierliche Aktualisierungen. Das Unternehmen nutzt dabei auch innovative KI-basierte Bildverarbeitungsmodelle (=Fundamental Vision Models), die unter anderem Crowdsourcing-Daten aus Serienfahrzeugen, Dashcams, Luft- und Satellitenbilder sowie Lidar-Messungen verarbeitet. Das Ergebnis ist eine 3D-Karte, die nach Angaben des Unternehmens aktuell, flächendeckend, genau und kostengünstig ist.
Die meisten Fahrzeuge, die heute auf den Markt kommen, sind mit fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen (Advanced Driver Assistance Systems, ADAS) ausgestattet, die Karteninformationen auf Fahrspurniveau benötigen. Die Zahl der automatisierten Fahrfunktionen auf L2-Niveau und darüber hinaus nimmt weiter zu. Damit steigt auch die Nachfrage nach neuen Karten mit Informationen auf Fahrspurniveau für alle Straßen. Die Verfügbarkeit solcher Karten wird jedoch durch die hohen Kosten und die erforderlichen Ressourcen für ihre Erstellung eingeschränkt.
TomTom Orbis Maps bildet jede Fahrspur und jede Fahrbahnmarkierung präzise ab und kombiniert 3D-Verkehrsschilder und andere wichtige Objekte mit Geschwindigkeitsdaten und Fahrverhaltensmustern von Millionen von Fahrzeugen. So können Automobilhersteller ihre Ziele im Bereich automatisiertes Fahren mit Hilfe von Orbis Maps schneller erreichen. TomTom Orbis Maps erleichtert außerdem die Navigation in komplexen städtischen Umgebungen, indem schwierige Situationen besser vorhergesagt werden können wie zum Beispiel an belebten Kreuzungen, komplexen Auf- und Abfahrten auf Schnellstraßen und Autobahnen oder bei der Interaktion mit besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmern.
Die Automatisierung des Verfahrens soll auch für andere Branchen Vorteile bringen. So kann die Logistik auf der letzten Meile deutlich verbessert werden, indem Transportunternehmen ihre Abhol- und Zustellprozesse optimieren. Stadtplaner könnten, so TomTom, beispielsweise die höhere Granularität der Kartendaten nutzen und damit fundiertere Entscheidungen über das Verkehrsmanagement auf Fahrspurebene, die Planung von Radwegen und öffentlichen Verkehrsmitteln sowie die Optimierung von Parkplätzen zu treffen.
„Unsere Verbesserungen an TomTom Orbis Maps markieren einen entscheidenden und transformativen Schritt in der Kartentechnologie“, sagt Mike Schoofs, Chief Revenue Officer von TomTom. „Mit seiner unübertroffenen Abdeckung und der präzisen, immersiven 3D-Spurgeometrie ist Orbis Maps eine kosteneffiziente Lösung für Unternehmen. Diese Innovationen werden nicht nur die Entwicklung des automatisierten Fahrens beschleunigen, sondern auch Stadtplanern, Behörden und Regierungen die Informationen an die Hand geben, die sie benötigen, um Städte intelligenter und effizienter zu gestalten.“