Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und TÜV SÜD starten eine Kooperation, um Systeme mit Künstlicher Intelligenz (KI), die beim autonomen Fahren im Einsatz sind, zu zertifizieren und um einen „TÜV für Algorithmen“ zu entwickeln. Dazu erforschen die Experten das Lernverhalten der KI-Systeme, um deren Reaktionen kontrollieren zu können. Kernstück ist die Entwicklung einer offenen Plattform für OEM, Zulieferer und Technologieunternehmen. Die digitale Plattform mit dem Namen „Genesis“ soll Module Künstlicher Intelligenz validieren und damit die Grundlagen für Zertifizierungen schaffen.
Das Grundgerüst für die Plattform soll im Rahmen des BMBF-Projekts REACT (Autonomes Fahren: Modellierungs-, Lern- und Simulationsumgebung für das Fußgängerverhalten in kritischen Verkehrssituationen) in den nächsten drei Jahren errichtet werden. Gesamtziel von REACT ist eine systematische, sichere und validierbare Herangehensweise zur Entwicklung, zum Training und dem Einsatz Digitaler Realität, um ein sicheres und zuverlässiges Handeln von Autonomen Systemen insbesondere in kritischen Situationen zu erreichen. Dazu werden Methoden und Konzepte des Maschinellen Lernens insbesondere des Deep-Learning und des (Deep-) Reinforcement-Learning (RL) verwendet, um niedrigdimensionale Teilmodelle der realen Welt zu lernen. So soll die ganze Spanne an existierenden kritischen Situationen erfasst und identifiziert werden, um sie im virtuellen Raum simulieren zu können.
TÜV SÜD unterstützt die Forschung und Entwicklung in REACT und bereitet zusammen mit dem DFKI die Einführung der Plattform Genesis vor, die dann auch zugänglich für weitere Innovationspartner sein wird. Genesis bietet neben der Bereitstellung von Validierungsszenen insbesondere auch Trainingsmaterial, das eine hohe Abdeckung an kritischen Verkehrssituationen beinhaltet. Das Genesis-Konsortium engagiert sich darüber hinaus in den neu gegründeten KI-Normungsgremien der DIN und der ISO.