Bei der Internationalen Konferenz zur Robotik und Automatisierung in Singapur haben Wissenschaftler der Universität Bonn und der ETH Zürich ihre Studie zur automatischen Erkennung von Unkräutern mittels Drohnen im Rahmen von „Smart Farming“ vorgestellt.
Ihre Veröffentlichung wurde mit dem „Best Paper Award in Automation“ ausgezeichnet. Ein mögliches Einsatzszenario: Eine ultraleichte Drohne überfliegt ein Zuckerrübenfeld und schießt mit einer Kamera gestochen scharfe Bilder, auf denen sich jede einzelne Pflanze erkennen lässt. Mit diesen digitalen Daten und einer speziell dafür entwickelten Software können Forscher automatisiert Karten von den Rüben und dem Unkraut sowie vom Zustand der Feldfrüchte erstellen. „Diese Datengrundlage erlaubt Landwirten zu ermitteln, wie es um den Unkrautbefall auf dem Feld aussieht, wo ein Eingriff nötig ist und wo gegebenenfalls gedüngt werden muss“, berichtet Prof. Dr. Cyrill Stachniss vom Institut für Geodäsie und Geoinformation der Universität Bonn. Zusammen mit seinem Doktoranden Philipp Lottes und den Forschern Raghav Khanna, Dr. Johannes Pfeifer und Prof. Dr. Roland Siegwart von der ETH Zürich hat Prof. Stachniss die Möglichkeiten, die ein solcher Drohnenüberflug bei vergleichsweise geringen Kosten bietet, vorgestellt. Auf den Flächen von zwei landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland und der Schweiz haben die Wissenschaftler erfolgreich getestet, ob sich diese Methode zur automatisierten Klassifikation bis hinab auf die Ebene einzelner Unkräuter und Feldfrüchte eignet. Die Publikation zählt zu den vorbereitenden Arbeiten für ein Exzellenzcluster, für das sich die Universität Bonn im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder mit einer Antragskizze beworben hat.
Die Internationale Konferenz zur Robotik und Automatisierung (ICRA) wird von der IEEE Robotics and Automation Society veranstaltet. Sie ist die größte und wichtigste Konferenz in der Robotik weltweit.