Das Startup LiveEO konnte kürzlich einen Erfolg verbuchen: Als erstes Unternehmen der Welt haben es die Berliner geschafft, das Vegetationsrisiko für das gesamte öffentlich zugängliche US-Stromübertragungsnetz mithilfe von Satellitendaten aus dem All zu analysieren. Die Ergebnisse dabei lieferten nicht nur Erkenntnisse über den Zustand der Vegetation entlang von fast 574.000 Meilen Freileitungen. Vielmehr kann die Analyse Energieversorgern dabei helfen, Managementprozesse zu verbessern und gleichzeitig das Risiko von Waldbränden und Sturmschäden zu verringern.
Ziel der großangelegten Analyse war es, die Analysefähigkeiten von LiveEO einem nordamerikanischen Publikum zu demonstrieren – und somit einen neuen Zielmarkt zu etablieren. Insgesamt verwendete das Berliner Startup dafür über 15.000 öffentlich zugängliche Satellitenbilder, um eine fundierte Risikobewertung hinsichtlich der Vegetation rund um die Stromfreileitungen treffen zu können.

Das öffentlich zugängliche US-Übertragungsnetz mit Vegetation näher als 30 Fuß. Bild: LiveEO
Die Analyse umfasste dabei die Erkennung von Vegetation entlang des Übertragungsnetzes sowie die Identifizierung von Netzsegmenten, die in gefährlichen Abständen exponiert sind. Dies sind einige der größten Herausforderungen und betrieblichen Kostenfaktoren für Versorgungsunternehmen bei der Instandhaltung ihrer Anlagen. Wie Studien ebenfalls belegen, stellt die Vegetation eine der größten Herausforderungen für Versorgungsunternehmen weltweit dar und verursacht bis zu 56 Prozent der von außen ausgelösten Stromunterbrechungen. Allein in den Vereinigten Staaten geben Versorger jährlich rund 6 Milliarden Dollar für das Vegetationsmanagement aus.
„Meilenstein der Satellitendatenanylse“
„Der Umfang in Kombination mit der Detailgenauigkeit der Analyse stellt einen Meilenstein in der Satellitendatenanalyse für Versorgungsunternehmen dar und beweist, dass Satellitendaten für das Vegetationsmanagement eine echte Alternative zu LiDAR und Fußpatrouillen darstellen können“, erklärt LiveEO-Mitgründer Daniel Seidel. „Darüber hinaus können diese Erkenntnisse direkt über unser Tool-Set aus mobilen und Web-Apps sowie API-Integrationen nutzbar gemacht werden, um die Effizienz der Mitarbeiter im Feld zu verbessern und OPEX-Einsparungen zu realisieren“, ergänzt Kollege und Co-Mitgründer Sven Przywarra.
Neben der Erkennung von Vegetationsabständen zu Übertragungsnetzen ist LiveEO erfahren in der präzisen Untersuchung von Vegetationshöhen, -zustand und -artenbestimmung zur Verbesserung von Cycle Trimming-Aktivitäten und der Entfernung gefährlicher Bäume bei gleichzeitiger Reduzierung der Vegetationsmanagementkosten auf Übertragungs- und Verteilnetzebene. Darüber hinaus unterstützt das Berliner Startup Versorgungsunternehmen bereits bei der Identifizierung von brandgefährdeten Gebieten und bei der Inspektion von Gebieten nach Waldbränden für schnelle Wiederherstellungsaktivitäten. (jr)