Für den forcierten Umbau des Elektrizitätssystems auf erneuerbare Energien wird auch das Stromnetz auf der Höchstspannungsebene weiter ausgebaut. Wie schnell das gelingt und wo es Fortschritte gibt, lässt sich nun erstmals auch online verfolgen. Ein Blick auf die Karte „Deutsches Höchstspannungsnetz“ von VDE FNN zeigt, dass die Planung der drei großen HGÜ-Leitungen (Hochspannungsgleichstromübertragung) abgeschlossen ist. Die HGÜ-Leitungen, zentraler Schlüssel für den möglichst verlustfreien Hochleistungstransport von Windenergie aus dem erzeugenden Norden in die Lastzentren im Süden, sind nun mit Start- und Endpunkten eingezeichnet. A-Nord/Ultranet wird von Emden/Ost über Osterath nach Philippsburg gehen, SuedLink von Brunsbüttel nach Großgartach und von Wilster nach Bergrheinfeld/West, SuedOstLink von Wolmirstedt zum Umspannwerk Isar bei Landshut.
Zusätzlich zur Wandkarte im Maßstab 1:600.000, die im Sommer 2022 im VDE Shop erhältlich sein wird, gibt es die digitale Version der Karte in einem Maßstab von maximal 1:200.000 (abhängig von Bildschirmgröße und -auflösung). Die Online-Karte lässt sich zoomen und zeigt die Leitungen, Umspannwerke, Kraftwerke und Peripherie im Detail an. Für jede Leitung wird per Klick dargestellt, welcher Spannungsebene sie angehört, ob sie in Betrieb oder in Planung/im Bau ist und über wie viele Stromkreise sie verfügt. Bei Umspannwerken und Kraftwerken lassen sich ebenso der Status (in Betrieb/in Planung/im Bau) sowie Energieträger (bei Kraftwerken) und Name erkennen.
Die Karte „Deutsches Höchstspannungsnetz“ wird in der Online-Version jährlich, in der Druckversion alle zwei Jahre von VDE FNN und den vier Übertragungsnetzbetreibern 50Hertz Transmission, Amprion, TenneT TSO und TransnetBW aktualisiert. Sie umfasst die Höchstspannungsleitungen mit 380 und 220 Kilovolt (Drehstrom), die HGÜ-Leitungen, die Interkonnektoren als Verbindung über die Grenze Deutschlands hinweg und die Offshore-Netzanbindungen, wobei bestehende, im Bau und in der Umsetzungsplanung befindliche Leitungen dargestellt werden. Ein Übersichtsplan steht unter www.vde.com/de/fnn/fnn-netzplan kostenfrei zum Download zur Verfügung. (jr)