IGI stellt ein neues 5-Band-Luftbildkamerasystem vor, das auch Wärmebildkarten liefert.
Bis 2030 soll die Hälfte der leitungsgebundenen Wärme klimaneutral erzeugt werden. Um dies umzusetzen und großflächig zu planen, sind umfangreiche Vorarbeiten erforderlich. Ein Instrument dafür sind Thermalkarten, die durch Befliegungen mit einer Wärmebildkamera erstellt werden. Sie zeigen die Wärmeabstrahlung von Dächern und damit Potenziale für die Wärmedämmung. Der Sensorspezialist IGI mbH hat dafür jetzt das passende Werkzeug auf den Markt gebracht. IGI EcoMapper heißt der neue Sensor von IGI, den Geschäftsführer Philipp Grimm als „revolutionäres Werkzeug, das die Wahrnehmung und Nutzung von Luftbildern neu definieren wird“ bezeichnet.
20 Zentimeter pro Pixel
Das Besondere daran ist nicht nur, dass es gleichzeitig präzise Geodaten und Wärmebilder liefert. Revolutionär ist es deshalb, weil die neueste Generation von Wärmebildkameras einen Entwicklungssprung vollzogen hat. Die aktuelle Generation verfügt über gekühlte Systeme. „Dadurch liefern die Kameras präzisere und besser aufgelöste Daten“, sagt Grimm. Bis zu 50 Zentimeter Auflösung sind heute schon Standard, das neue IGI-System schafft je nach Ausstattung (den EcoMapper gibt es in zwei Versionen) bis zu 20 Zentimeter. Damit lässt sich zum Beispiel auch an Gebäudekanten erkennen, wie sich die Wärmeemissionen an Gebäuden genau verhalten. „Mit den Heatmaps können Kommunen Bürger und Unternehmen für energetische Fragestellungen sensibilisieren und Gebäudeeigentümer:innen Angebote zum Energiesparen machen“, so Grimm.
„Das Interesse an Thermografiebefliegungen hat bereits vor ca. 15 Jahren zugenommen, ist aber aufgrund des Klimawandels und der Dekarbonisierung aktueller denn je. Ein neues Anwendungsfeld, das sich durch die hohe Genauigkeit ergibt, ist die Fehlererkennung bei Solaranlagen. Bei Fehlfunktionen produzieren die Module vermehrt Wärme. Diese Schadstellen können mit dem EcoMapper exakt erfasst werden. Hier spielt die überlegene Lokalisierung gegenüber der Drohnenanwendung ihre Stärke aus“, sagt Grimm. Drohnen werden zwar schon seit einiger Zeit in Solarparks eingesetzt, aber die Georeferenzierung und damit die exakte Identifikation defekter Module ist bei großen Anlagen nicht optimal. Auch das Thema Hitze in Städten treibt die Nachfrage nach solchen Systemen. Stadtplaner können mit der Kamera genau sehen, welche Auswirkungen Strukturen wie Gebäude, Gewässer oder Parks in der Stadt auf die Temperaturen im Sommer haben. Durch die lokalen Temperatursensoren (in situ), so Grimm, werden die flächendeckenden Messdaten kalibriert und liefern damit sehr verbindliche Aussagen. Bisherige Thermografiebefliegungen, die sich auf die Wärmeabstrahlung von Dächern konzentrieren, werden meist im Winter oder morgens durchgeführt. Der neue IGI-Sensor ermöglicht auch Anwendungen bei Tageslicht. Anwendungsgebiete sind beispielsweise Umweltmonitoring, Stadtplanung, Landwirtschaft oder Katastrophenschutz.
Gekühlte Kameratechnik
Der IGI EcoMapper erfasst Daten in fünf verschiedenen Farbbändern: RGB, Infrarot und Wärmebild. Zum Einsatz kommt eine Thermografiekamera des deutschen Herstellers InfraTec aus Dresden. „Die Nachfrage ist gerade im letzten Jahr so stark gestiegen, dass wir uns entschlossen haben, eine gezielte Weiterentwicklung mit einem optimierten Gesamtsystem auf den Markt zu bringen“, sagt Grimm.
Die Kamera liefert zwar „nur“ vertikale Nadirbilder, aber aufgrund der bei Befliegungen üblichen Überlappung von 80 Prozent können daraus hochaufgelöste 3D-Stadtmodelle berechnet werden. Zumal Thermographiedaten im Vergleich zu Luftbildern trotz immenser Fortschritte immer noch die geringste Auflösung liefern. Durch die Auswertung von Überlagerungsdaten können sogar Thermalkarten mit einer Auflösung von bis zu 5 Zentimetern berechnet werden. Die beiden Versionen des EcoMapper unterscheiden sich in der Auflösung der Wärmebildkamera. Der EcoMapper 1920 verfügt über einen Infrarotsensor mit 1920 x 1536 Bildpunkten, die Variante 1280 entsprechend über 1280 x 1024 Bildpunkte. Erstere liefert somit eine Auflösung des Wärmebildes von 20 Zentimetern, letztere schafft 40 Zentimeter.
Einen Tag vor der Intergeo, am 09. Oktober, veranstaltet IGI sein User-Meeting in Berlin. Auch hier wird der EcoMapper im Mittelpunkt stehen.