Das Verbundprojekt „KI-basierte Waldüberwachung – Künstliche Intelligenz zur Früh-Detektion von Waldbrand-Ereignissen (KIWA)“ untersucht, wie KI Gefahren früher als bisher zu erkennen und Waldbrände effektiver zu bekämpfen. Das Verbundprojekt zielt darauf ab, neueste Technologien wie Künstliche Intelligenz, Drohnen und Entscheidungsunterstützungssysteme kombiniert einzusetzen, damit mögliche Waldbrandrisiken identifiziert und frühzeitig Maßnahmen zur Prävention ergriffen werden können.
Beteiligt ist auch die Universität Bayreuth. Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein und Prof. Dr. Anke Jentsch werden ihre Kompetenzen auf den Gebieten der Biogeografie und der Störungsökologie in das Projekt einbringen. Dabei müssen bewährte wissenschaftliche Mess- und Auswertungsverfahren den spezifischen Aufgaben im Bereich der Waldbrandverhütung und -bekämpfung optimal angepasst werden. „Von zentraler Bedeutung für unsere Arbeiten wird die Gewinnung und Analyse von Bilddaten sein, damit Gebiete, die durch Wald- und Flächenbrände gefährdet sind, identifiziert und überwacht werden können. Drohnen – wir bezeichnen sie in der Forschung als Unmanned Aerial Systems – und Satelliten werden Fernerkundungsdaten sammeln und die Kartierungen unterstützen“, sagt Beierkuhnlein.
Die KI soll Muster und Trends in den Bilddaten identifiziert, die auf ein Brandrisiko oder ein mögliches Brandereignis hinweisen. Die in Echtzeit ausgewerteten Daten werden direkt an alle für die Verhütung oder Bekämpfung von Bränden zuständigen Institutionen, beispielsweise an die lokalen Feuerwehren und an Katastrophenstäbe, weitergeleitet.
Zusammen mit der Universität Bayreuth arbeiten die folgenden Einrichtungen im Projekt KIWA mit: die [ui!] Urban Mobility Innovations in Zusammenarbeit mit der Quantum-Systems GmbH, die Technische Hochschule Deggendorf sowie die Staatliche Feuerwehrschule Würzburg als assoziierter Partner. Konsortialführer ist die Urban Mobility Innovations (B2M Software GmbH).
Aktuelle Studien schätzen, dass Waldbrände für etwa fünf bis zehn Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich sind und den Klimawandel beschleunigen. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) berichtete im Rahmen des Weltwirtschaftsforums 2023 in Davos, dass die durchschnittlichen jährlichen weltweiten Kosten von Waldbränden in den letzten Jahren stark gestiegen sind und mittlerweile mehr als 50 Milliarden US-Dollar betragen.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) fördert das Vorhaben für die nächsten zwei Jahre mit rund 1,8 Millionen Euro.