Die „Profilregion Mobilitätssysteme Karlsruhe“ erforscht im Projekt OPTICAR mittels Weitwinkel-Stereo-Kameras, wie fahrerlose Fahrzeuge jederzeit ein vollständiges Abbild der Verkehrssituation erhalten, um sicher am Straßenverkehr teilnehmen zu können. Das OPTICAR-Demonstrationsfahrzeug im Maßstab 1:4 hat zwölf Kameras mit Weitwinkel-Objektiven, die jeweils paarweise rund um die Karosserie verteilt sind. Da die Messgenauigkeit dieser Kameras für weiter entfernte Objekte abnimmt, können einzelne Kameras virtuell zu einer Entfernungs-Stereo-Kamera zusammengefasst werden, die auch weit entfernte Objekte erfassen kann. Wichtig ist dabei, dass die Bildsensoren genau zueinander ausgerichtet sind. Dies ist für die virtuell gebildete Entfernungs-Stereo-Kamera eine Herausforderung, da sich eine Autokarosserie während der Fahrt so verformt, dass es durch relative Ausrichtungsunterschiede der gekoppelten Kameras zu Messfehlern kommen kann. Die von der MYESTRO Interactive GmbH entwickelte RubberStereo-Technologie soll diese Abweichung während der Fahrt korrigieren und so die Messgenauigkeit sicherstellen. Neben der Entfernung lassen sich mit den Kameras auch die Bewegungen von Objekten erfassen. Dadurch kann das Fahrzeug frühzeitig drohende Kollisionen erkennen und vermeiden. Weiterhin können die Kameradaten mit Bildverarbeitungstechniken zur Spur- und Straßenschilderkennung sowie mit Radar, Ultraschall, Karten und Car2X-Kommunikation kombiniert werden, um auch in schwierigen Umgebungen sicher fahren zu können.
Das Projekt ist eine institutionsübergreifende Zusammenarbeit des KIT, des FZI und des Industriepartners MYESTRO Interactive GmbH. Gründungspartner sind das Karlsruher Institut für Technologie KIT, die Fraunhofer-Institute für Chemische Technologie ICT, für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB, für System- und Innovationsforschung ISI sowie für Werkstoffmechanik IWM, die Fraunhofer-Projektgruppe Neue Antriebssysteme NAS, die Hochschule Karlsruhe und das Forschungszentrum Informatik FZI.