Am 23. August 2018 startete der neue Wettersatellit Aeolus seine Reise ins All. Er soll künftig Windgeschwindigkeiten von 30 Kilometern Höhe bis zum Erdboden aufzeichnen. “Der Deutsche Wetterdienst erhofft sich aus dem experimentell arbeitenden Satelliten genauere und zuverlässigere Daten, auch in Regionen, die von bisher eingesetzten Messinstrumenten nur schwach abgedeckt werden“, sagt Gerhard Lux, Pressesprecher beim Deutschen Wetterdienst (DWD). „Ein Mehr an Zuverlässigkeit und Genauigkeit birgt für Windparkbetreiber bis hin zum Flugverkehr Potenzial“. So sollen die über mehrere Luftschichten hinweg gewonnenen Daten bessere Vorhersagen zum Bodenwindfeld ermöglichen und damit Windparkbetreiber bei ihrer Disposition besser unterstützen. Genauere Daten würden hier zu detaillierteren stündlichen Vorhersagen verhelfen. Bisher maßen unter anderem Wetterballons Windgeschwindigkeiten. Ein bei ihnen exemplarisch auftretendes Problem: „Sie liefern nur punktuelle Daten. Erschwerende hinzu kommt bei Wetterballons, dass sie auf der Südhalbkugel aufgrund weniger Landmasse seltener genutzt werden. Dadurch erhalten wir aus dieser Region mit ihnen weniger Datenmaterial“, erklärt Lux. „Aeolus scannt die Windgeschwindigkeiten hingegen streifweise durch alle Wolkenschichten hindurch und rund um den Globus. Das wirkt dem Problem punktueller Daten entgegen.“